Lose statt Scooter und Frühschoppen
KEMPENICH. Corona beutelt das Brauchtum. Schon zum zweiten Mal fällt am Muttertags-Wochenende die Kempenicher Kirmes aus. Nichts ist mit Scooter oder Frühschoppen.
In der Folge brechen dem Sport-Club Kempenich als Veranstalter in seinem 101. Vereinsjahr auch die Einnahmen aus der Kirmes für soziale Zwecke weg. Ein Umstand, der die Verantwortlichen auf die Idee einer Kirmes-Lotterie brachte. Bis Kirmessonntag, das ist der 9. Mai, will der rund 500 Mitglieder zählende Sportverein 5000 Lose zu je einem Euro unters Volk bringen.
„Kirmeslos statt Kirmesbier“, erläutert Sabrina Müller aus dem SC-Präsidium die aktuelle Vorgehensweise und hofft, dass im kommenden Jahr beides angeboten wird. Das findet die FWG Kempenich eine tolle soziale Aktion zur Kirmes. Somit war schnell klar, dass die FWG eine Art Starthilfe für die Lotterie-Premiere am Wochenende erbringen möchte. Jochen Seifert und Diana Hedrich vom FWG-Vorstand kauften auf dem verwaisten Kirmesplatz an der Leyberghalle die ersten 100 Lose. „Wenn ein Gewinn dabei ist, stiften wir den für die Arbeit des SC Kempenich“, sagte Hedrich bei der Übergabe. Und Seifert, der auch Kreischef der FWG ist, hofft auf viele Nachahmer. „Das können Clubs genauso wie Firmen sein. Jeder kann sich einbringen und damit auch in Corona-Zeiten den sozialen Gedanken der Kirmes hochhalten. Das passende Kirmesbier gibt es dann 2022“, so der Kempenicher Alt-Bürgermeister.